Warum zur Hölle sehen die Farben meines Logos überall anders aus?

23.08.2021

Ein Problem, dem du bestimmt auch schon einmal begegnet bist: Du stellst dir einen bunten Text oder eine farbenfrohe Grafik zusammen, mit der du richtig zufrieden bist, druckt sie und dann - sieht sie komplett anders aus als eben noch auf dem Bildschirm. Wie kann das passieren?

Schuld daran sind verschiedene Farbmodelle: RGB, CMYK und Pantone. Wir wollen jetzt aber gar nicht in das Fachchinesisch hinter den Farbmodellen abrutschen, sondern wollen dir ganz einfach erklären, was welches Farbmodell ausmacht, welches Farbmodell sich wofür am besten anbietet, warum Farben aufgrund der Farbmodelle gedruckt anders aussehen als am PC oder am Handy und wie sich das umgehen lässt.

RGB

Fangen wir mal ganz gemütlich mit dem Farbmodell an, dem du gerade ausgesetzt bist: RGB. Beim RGB-Farbmodell entstehen Farben durch das Mischen von rotem, grünen und blauem Licht. Je intensiver die drei Farben miteinander gemischt werden, desto hellere Farben entstehen dabei, bis man schließlich bei Weiß ankommt. Wer in der Schule in Physik aufgepasst hat, dem kommt das vielleicht vage bekannt vor. Die Farben, die wir in unserer Umwelt sehen, entstehen nämlich ganz ähnlich. Mit dem RGB-Farbmodell lassen sich also in der Theorie alle Farben darstellen, egal wie grell oder intensiv diese sind (in der Praxis sind rund 16,8 Millionen verschiedene Farbtöne möglich). 

Da wie bereits angemerkt nur drei Lichtquellen mit rotem, grünen und blauem Licht benötigt werden, um die Farben darzustellen, ist das RGB-Farbmodell optimal für alle Bildschirme. Egal ob Handys, Laptops, Tablets, PCs oder Fernseher. Betrachtet man einen Bildschirm ganz, ganz aus der Nähe, kann man die drei Lichtquellen sogar noch erkennen. Wenn du Grafiken erstellst, die an Bildschirmen betrachtet werden sollen, beispielsweise für Social Media, Newsletter oder Webseiten, dann bietet sich dieses Farbmodell an! Aber Achtung: Wie genau eine Farbe auf einem Bildschirm angezeigt wird, hängt dann auch nochmal von den geräteinternen Farbeinstellungen ab. Es kann also gut sein, dass euer Logo auf eurem PC leicht anders aussieht als auf eurem Tablet.

Was aber passiert, wenn ich meine mit dem RGB-Farbmodell erstellte Grafik jetzt ausdrucken will? Die in RGB erstellte Grafik kann ausgedruckt unmöglich so aussehen wie am Bildschirm, denn auf einem Blatt Papier werden die Farben logischerweise nicht über drei Lichtquellen erzeugt. Vor dem Drucken muss der Drucker die Farben also in ein anderes Farbmodell umwandeln:

CMYK

Auch im CMYK-Farbmodell werden Farben gemischt: Cyan, Magenta, Gelb (Yellow) und Schwarz (Key). Im Gegensatz zum RGB-Farbmodell werden die Farben hier aber umso dunkler, je intensiver sie eingesetzt bzw. vermischt werden. Zum Vergleich: Wenn man viele verschiedene Wasserfarben mischt, entsteht dabei auch kein Weiß. Sehr grelle Farben, wie zum Beispiel Neon, kann das CMYK-Farbmodell also nicht darstellen. Einige Farben, die man sich auf dem Bildschirm und mit dem RGB-Farbmodell anzeigen lassen kann, gehen also verloren, wenn sie für den Druck notwendigerweise in das CMYK-Farbmodell umgewandelt werden.

Der entscheidende Tipp hier: Drucken mit dem RGB-Farbmodell ist leider nicht möglich. Wenn du also Grafiken erstellt, die gedruckt werden sollen, beispielsweise Flyer oder Eintrittskarten, dann ist es am besten, wenn du sie direkt mit dem CMYK-Farbmodell erstellst. Die Farben, die du dann an deinem Bildschirm siehst, entsprechen in dem Fall ziemlich genau den Farben, die später auf dem Papier landen.

Was ist denn jetzt aber, wenn ich einen Farbton in RGB habe, den es in CMYK nicht gibt, den ich aber schon gerne gedruckt hätte? Vielleicht hilft dir in dem Fall dieses letzte Farbmodell weiter:

Pantone

Das Pantone-Farbmodell wurde von der gleichnamigen Firma geschaffen. Das Prinzip hier funktioniert gänzlich anders als bei RGB oder CMYK. Während die ersten beiden Farbmodelle durch Mischen von Licht bzw. Mischen von Farben funktionieren, wird bei Pantone nichts gemischt, sondern man kann Farben aus einem "vorgemischten" Bestand von Farben auswählen. Dieser Bestand besteht aktuell aus rund 3.000 Farben und wird kontinuierlich erweitert. Das Pantone-Farbmodell hat damit zwar deutlich weniger Farben als CMYK, kann dafür aber Farben des RGB-Farbmodells drucken, die im CMYK-Farbmodell nicht existieren.

Da die Pantone-Farben anders als bei CMYK nicht neu gemischt werden, ist die Genauigkeit der Farbe noch etwas höher als bei CMYK. Pantone-Farben werden deshalb vor allem zum Bedrucken von Materialien verwendet, die sich nur schwer bedrucken lassen, wie zum Beispiel Kunststoff, aber auch zum Bedrucken von Fahrzeugen. Der Nachteil von Pantone: Für jede im Design verwendete Farbe muss zusätzlich gezahlt werden.

Fazit

Was solltest du jetzt hieraus mitgenommen haben? An sich lässt sich das Wichtigste ganz einfach zusammenfassen: Wenn du willst, dass eine Grafik gedruckt genau so aussieht wie auf dem Bildschirm, dann verwende das CMYK-Farbmodell (oder in besonderen Fällen Pantone). Wenn eine Grafik nicht gedruckt werden soll und du die vollen Möglichkeiten des Farbspektrums nutzen willst, dann kannst du das RGB-Farbmodells verwenden.

Wenn du diese beiden einfachen Regeln befolgst, sollte es nicht mehr zu bösen Überraschungen kommen! 

Haben wir alle deine Fragen zu dem Thema beantworten können? Oder sind Fragen offen geblieben? Sind vielleicht sogar neue Fragen entstanden? Falls ja, dann melde dich gerne bei uns. Wir freuen uns über deine Nachricht und helfen dir gerne mit deinen Fragen weiter! :)

Bildquellen:

https://pixabay.com/photos/to-dye-paint-box-paint-boxes-4580896/

https://pixabay.com/photos/printing-the-colors-pattern-1822374/

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